Ein Experteninterview mit Simon Kesting
Während viele Behandlungen dort ansetzen, wo der Schmerz spürbar ist, geht Simon Kesting bewusst einen anderen Weg. Der erfahrene Physiotherapeut, Heilpraktiker und Osteopath aus Köln geht der Ursache auf den Grund – mit Fingerspitzengefühl, langjähriger Erfahrung und einem geschulten Blick für den Körper als Ganzes. In seiner Privatpraxis am Hohenstaufenring nimmt er sich Zeit, hört genau zu und findet oft Zusammenhänge, wo andere nur Symptome sehen. Sein Motto: „Finde den Fehler.“
Wir haben Simon Kesting in seiner Praxis besucht – und schnell verstanden, warum sein ganzheitlicher Ansatz nicht nur Menschen aus Köln und Umgebung überzeugt, sondern auch immer wieder Leistungs- und Profisportler aus dem In- und Ausland den Weg zu ihm finden.
PHYSIOTHERAPIEjournal: Herr Kesting, Sie sagen: „Finde den Fehler.“ Was bedeutet das in Ihrer täglichen Arbeit?
Simon Kesting: Ich sehe den Schmerz nicht als das eigentliche Problem, sondern als einen Hinweis. Mein Ziel ist es, herauszufinden, warum dieser Schmerz entstanden ist. Gibt es Fehlstellungen, verklebte Faszien oder Spannungen im Bauchraum? Ich nehme mir Zeit, um das Zusammenspiel im Körper zu verstehen. Denn nur wenn ich die Ursache finde, kann ich gezielt und nachhaltig helfen.
Sie sprechen oft vom Becken als „Fundament des Körpers“. Warum spielt dieser Bereich so eine zentrale Rolle?
Das Becken ist aus meiner Sicht die Basis für alles. Man kann es sich wie ein Haus vorstellen: Wenn das Fundament schief ist, geraten die darauf gebauten Steine – also die Wirbelsäule – auch aus dem Lot. Ich sehe immer wieder, wie Beschwerden in den Knien, im Rücken oder sogar im Nacken ihren Ursprung im Becken haben. Deshalb schaue ich mir diesen Bereich bei fast jeder Erstuntersuchung sehr genau an.
Was haben Sie aus Ihrer Arbeit mit Profisportlern in Ihre tägliche Praxis übertragen können?
Im Leistungssport ist es entscheidend, kleinste Abweichungen zu erkennen – weil sie über Erfolg oder Verletzung entscheiden können. Dieses geschulte Auge bringe ich in jede Behandlung ein. Ich arbeite genauso konzentriert mit Alltagsmenschen, weil ich weiß: Auch für sie macht ein funktionierender Körper einen riesigen Unterschied im Leben. Mein Anspruch ist, jedem Menschen die gleiche Qualität zu bieten – unabhängig vom Leistungsniveau.
Ein wichtiger Teil Ihrer Arbeit ist die Osteopathie. Wie setzen Sie sie konkret ein?
Ich sehe die Osteopathie nicht als abgeschlossenes System, sondern als Denkweise. Ich verbinde sie mit physiotherapeutischem Wissen und meinen Erfahrungen als Heilpraktiker. Dabei arbeite ich manuell – also mit der Hand – und analysiere, wie Gelenke, Muskeln, Faszien, Organe und das Nervensystem zusammenwirken. Es geht immer darum, zu erkennen, woher eine Spannung oder Fehlfunktion kommt – nicht nur, wo sie sich zeigt.
„Ich möchte Menschen erreichen, die vielleicht schon lange mit Beschwerden leben, aber bisher keine dauerhafte Lösung gefunden haben.“

Was hat Sie persönlich zur Osteopathie geführt?
2012 hatte ich die Gelegenheit, bei Hub Westhovens zu hospitieren – einem international anerkannten Osteopathen, der u. a. auch Athleten der deutschen Fußballnationalmannschaft betreut hat. Seine ganzheitliche Sicht auf den Körper hat mich tief beeindruckt. Durch ihn habe ich erkannt, wie kraftvoll Osteopathie wirken kann, wenn man bereit ist, nicht nur Symptome zu behandeln, sondern Zusammenhänge zu verstehen.
Ein Thema, das bei Ihnen immer wieder auftaucht, ist die Faszienarbeit. Warum?
Faszien sind eine Art Bindegewebsnetz, das alles im Körper miteinander verbindet – Muskeln, Organe, Gelenke. Wenn dieses Netz an einer Stelle verklebt oder verhärtet, kann das an ganz anderen Stellen zu Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen führen. Das passiert zum Beispiel nach Verletzungen, durch ungünstige Haltung oder auch durch Stress. Mit gezielten Handgriffen löse ich diese Spannungen – oft so präzise, dass sich schon nach wenigen Minuten spürbar etwas verändert. Viele Patienten berichten dann von mehr Beweglichkeit und weniger Druckgefühl im Körper.
Sie bieten auch Dry Needling an – eine Methode, die nicht so viele anwenden. Was steckt dahinter?
Dry Needling ist eine sehr punktgenaue Methode zur Behandlung von muskulären Verspannungen, sogenannten Triggerpunkten. Mit einer feinen Nadel behandle ich tiefsitzende Reizpunkte im Muskelgewebe, ohne Medikamente. Gerade bei chronischen Beschwerden kann das helfen, festgefahrene Spannungsmuster zu lösen. Als Heilpraktiker darf ich diese Methode rechtlich anwenden – ein Vorteil, den ich gezielt einsetze.
Sie arbeiten vor allem mit den Händen – setzen Sie auch Übungen oder unterstützende Trainingsmethoden ein?
Natürlich nutze ich bei Bedarf auch unterstützende Techniken – aber das Herzstück meiner Arbeit ist die manuelle Behandlung. Ich vertraue auf das, was ich spüren kann. Die Hand ist für mich das präziseste Werkzeug. Und: Ich gebe meinen Patienten immer gezielte Übungen mit nach Hause – angepasst an ihre Situation. Die Kombination aus Behandlung und Eigenaktivität ist für mich der nachhaltigste Weg.
Was wünschen Sie sich für Ihre Arbeit in der Region Köln und Umgebung?
Ich wünsche mir, dass mehr Menschen verstehen, dass es Alternativen zur reinen Symptombehandlung gibt. Dass man mit einem ganzheitlichen Blick oft sehr viel erreichen kann. Ich möchte Menschen erreichen, die vielleicht schon lange mit Beschwerden leben, aber bisher keine dauerhafte Lösung gefunden haben. Und ich möchte zeigen: In meiner Praxis steht der Mensch im Mittelpunkt – mit Zeit, Aufmerksamkeit und echter Zuwendung.
Redaktion: Wer sich von Simon Kesting behandeln lässt, merkt schnell: Hier geht es nicht darum, Symptome einfach wegzubehandeln – sondern darum zu verstehen, was der Körper wirklich braucht. Mit einem geschulten Blick fürs Detail, einem offenen Ohr und ehrlichem Interesse schafft er Vertrauen, noch bevor die erste Behandlung beginnt. Die Kombination aus professioneller Ruhe und feinem Gespür macht ihn für viele zum Ansprechpartner, wenn andere nicht mehr weiterwissen. Wer in Köln und Umgebung nach echter Ursachenforschung sucht – und einem Therapeuten, der Körper und Mensch gleichermaßen ernst nimmt – wird sich bei Simon Kesting bestens aufgehoben fühlen.
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